Hallo, Mörder!

Ich weiß, du fühlst dich nicht angesprochen. Eigentlich fühlst du dich nicht als Täter, sondern viel eher als Opfer. Vielleicht bist du einfach genervt von Hundegebell oder einmal zu oft in einen Hundehaufen mitten auf dem Gehweg getreten. Vielleicht traust du dich nicht, dich zu beschweren oder du hast dich beschwert aber keins hat dich ernst genommen.

Und jetzt nimmst du die Dinge eben selbst in die Hand und legst Giftköder aus.

Du denkst vielleicht, eins hätte dir keine andere Wahl gelassen und im Grunde genommen sei das ja nur Notwehr. Was in deinem Kopf vorgeht, kann ich nur mutmaßen. Aber was das Ausbringen von Giftködern anbelangt, hab ich Neuigkeiten für dich: Es ist nicht so wichtig, wer oder was das mutmaßliche Ziel deiner Anschläge ist. Natürlich spielt die Motivation durchaus eine Rolle. Ausschlaggebend sind vor allem aber die Folgen deiner Taten. Inzwischen sind (mindestens) zwei Hunde an den Folgen der Vergiftung gestorben. Und — Überraschung — Hunde haben ein Recht auf Leben. Du stehst also bereits mit einem Bein im Gefängnis.[1]§17 TierSchG

12647509_1027444560649300_4382695713464263408_nDie von dir ausgebrachten Giftköder sind dem Aussehen nach auch dazu geeignet (oder sogar dazu bestimmt?), von Kindern mit Süßigkeiten, wie z.B. Haribo Colorado, verwechselt zu werden. Gott bewahre, daß es zum Schlimmsten kommt, aber sollte ein Kind einen deiner Giftköder essen, ja dann bist du ein Mörder.

Ist dein Hass auf Hunde und/oder ihre Besitzer_innen wirklich diesen Preis wert? Oder möchtest du dein Handeln nicht vielleicht besser doch noch einmal überdenken?

Ich hoffe, du kommst zur Vernunft.

Fußnoten

Fußnoten
1 §17 TierSchG

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